Cap’n und Molly Bikebeard (auch bekannt als Kevin und Sylvia) sind die Gründer von “Spoke’n Chain”, einer umherziehende Theater-Truppe auf Fahrräder, die den Spirit umherziehender Spielleute und Gaukler mit der Idee nachhaltigen Reisens verbinden. Seit 2013 werden sie von ihren beiden Mundo Lux begleitet, mit denen sie von einer europäischen Stadt zur nächsten ziehen, um dort ihre Theater-Aufführungen darzubieten. 2023, nach mehr als zehn Jahren auf einem Yuba, wurden ihre Bikes mitsamt all ihrem Hab und Gut während eines Festivals gestohlen. Tief bewegt von ihrer spannenden Geschichten, wollten wir sie mit neuen Mundos unterstützen, damit sie ihre künstlerischen Aktivitäten bald wieder aufnehmen können.
Derzeit sind sie in Südfrankreich unterwegs und arbeiten an einer neuen Show: eine spielerische Mischung aus Marionetten, Geschichten über Riesen und Kamishibai (japanisches Theater, in dem Geschichten über Bilder erzählt werden).
Wir haben ihnen ein paar Fragen gestellt:
Wie wurde Spoke’n Chain gegründet?
Unsere Reise begann 2008, als wir eingeladen wurden, für den Bristol Cycling City Carnival eine Fahrrad-Abteilung einzurichten. Wir veranstalteten Workshops für Fahrradkostüme und bauten Karnevalswagen aus ausrangierten Fahrrädern, bevor mit verschiedenen, auf Fahrräder spezialisierten Kunstorganisationen zusammenarbeiteten.
In den nächsten fünf Jahren haben wir unterschiedliche Aspekte der Fahrradwelt kennengelernt und haben sogar dabei geholfen, die Mini-Fahrrad Tanztruppe “Les Vélobici” zu gründen.
2012 waren wir immer mehr im Theaterbereich unterwegs und begannen vom Unmöglichen zu träumen: Das große Abenteuer zu unternehmen und mit einer kleinen Theatershow auf Tour zu gehen.
So starteten wir 2013 unser aktuelles Projekt mit der Show “Was für Riesen! Nomadisches Theater auf dem Fahrrad”. Seitdem führen wir das Leben fahrender Künstler und entdecken nebenbei ganz Europa auf dem Fahrrad.
Ein typischer Tag in eurem Leben
Wenn wir auf Tour sind, beginnen wir unsere Tage damit, unser Zelt zusammenzupacken, die Mundos zu beladen und dann zwischen 30 und 80 km zu unserem nächsten Showziel zu fahren. Wenn wir nicht auftreten, verbringen wir ein paar Monate damit, anderen durch Austauschnetzwerke zu helfen, während wir an unseren Shows arbeiten und neue Horizonte erkunden. Die Mundos sind unverzichtbar, um mobil zu sein, Einkäufe zu erledigen, Materialien für den Aufbau der Show zu finden, Pakete von der Post abzuholen …
Inwiefern sind die Mundos Teil eures täglichen Lebens?
Unsere Lastenfahrräder Yuba Mundo Lux mit den schönen Namen Ramalama und Shakalaka sind nicht nur reines Mittel zum Zweck: Sie transportieren alles, was wir besitzen: Sie sind unser Zuhause, unsere Küche, unsere Garderobe und unsere Bühne. Jedes trägt zwischen 70 und 90 kg. Obwohl sie bis zu 200 kg tragen können, halten wir es lieber etwas leichter, damit wir mit fast 100 kg Ladung und unseren kräftigen Beinmuskeln in Ruhe reisen können!
Heute haben wir auf dem Dorfmarkt, der 8 km von unserem Zuhause entfernt ist, unsere Lebensmittel für die ganze Woche eingekauft. Wir fahren auch manchmal bis zu 20 km, um Vorräte oder Materialien für unsere Shows zu besorgen. Unsere Yubas sind überall dabei und ermöglichen es uns, auf jeder Tour neue Gebiete zu erkunden. Wohin sie auch gehen, wir gehen mit ihnen!